Der Differenz-Verlag wurde im Jahr 2003 anlässlich der Herausgabe meines Buchs "Die Präzision der Präzession" gegründet, mit der Absicht, weitere Bücher folgen zu lassen.

Bald war mir klar geworden, dass man beim derzeitigen deutschen Verlagswesen kaum Chancen hat, ein Buch wie die "Präzision der Präzession" bei einem größeren Verlag unterzubringen, da vor allem esoterisch angehauchte Bücher vermarktet werden, von der Überfülle historischer Romane ganz abgesehen. Ein typisches Beispiel: der Autor der Ägypten-Site "http://www.benben.de", Rainer Lorenz, hatte schon ein durch von Däniken beeinflusstes Buch ("Das Vermächtnis der Ägypter") verlegt bekommen und war somit ein "anerkannter Autor". Als er sich aber eingehender mit Ägypten befasste und Ansichten entwickelte, die nicht mehr mit Däniken konform gingen – da fand sich kein Verleger mehr. Diese Misere scheint mir nicht nur durch die Verlage verschuldet zu sein, sondern auch durch die Leser, durch die Lesekultur, die mir bei den "kulturlosen" Amis deutlich höher als bei uns entwickelt zu sein scheint, wie ich öfters überrascht festgestellt habe (ich meine nicht das Mittelmaß, sondern die vielfältigen Nischen, auch an den dortigen Universitäten).

Man hat zwar sehr gute Chancen, als ein AEK ("Autor auf eigene Kosten") bei einem Kleinverlag unterzukommen, so wie das Umberto Eco in "Das Foucaultsche Pendel" geschildert hat; dann aber, sagte ich mir, besser gleich ein "Verleger auf eigene Kosten"! Noch vor einigen Jahren wäre eine solche Gründung ziemlich riskant gewesen, da Kleinstverlage für die Distributoren uninteressant sind und somit kaum Vertriebswege für sie existieren. Doch nun hat das Internet auch hierfür neue "Geschäftsmodelle" ermöglicht: Leser und Buchhandlungen kommen recht einfach an die wichtigsten Informationen und können direkt bestellen.

Franz Krojer

Speziell zur Lesekultur siehe auch: http://www.benben.de/Medien.html


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