Astronomie der Spätantike, die Null und Aryabhata

Proklos jenseits der Astronomie

 Proklos, führender neuplatonischer Philosoph des fünften 
 Jahrhunderts, hat ein umfangreiches Buch über die Astronomie
 verfasst, "Gründzüge der astronomischen Hypothesen", 
 gleichsam eine Kurzfassung des Almagest. Verblüffend daran
 ist, dass Proklos, obwohl er sehr viel über die damalige
 Astronomie weiß, sie dennoch in Bausch und Bogen ablehnt.
 Z.B. wird von ihm glattweg geleugnet, dass es eine 
 Präzession der Äquinoktien überhaupt gebe, und folglich
 seien die Theorien der Hipparch und Ptolemäus schlichtweg
 falsch. Es ist ein niederschmetterndes Zeugnis am
 "Ende der Antike" auf hohem Niveau.

 Ein Schüler des Proklos war Marinos, von dem eine 
 Lebensbeschreibung seines Lehrers existiert. Aus einer
 darin beschriebenen Sonnenfinsternis und einem Horoskop
 lässt sich die Lebenszeit des Proklos besser eingrenzen.

 Dieser Marinos hat auch interessante Gedanken über die
 Milchstraße geäußert und darin Proklos widersprochen.

 Ruhmreicher als dieser Marinos ist aber jener Marinos,
 auf den sich Ptolemäus in seiner Geografie berufen
 hat.  

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